Logitech G Cloud: Eine tragbare Konsole, die ein bisschen zu sehr in den Wolken hängt

Published on 20 May 2023 at 10:00

Es ist eine große Premiere für Logitech, mit der G Cloud in den Markt der tragbaren Konsolen einzusteigen. Wie der Name schon sagt, setzt sie auf das Cloud Gaming, um die Spieler zu verführen, aber auch auf ihren günstigen Preis. Ein Gerät, das versucht, das mobile Spielen auf eine andere Art und Weise anzugehen, aber ist es auch wirklich relevant?

Steam Deck, ROG Ally, Aya Neo 2 ... es gibt immer mehr Konsolen auf dem Markt, die PC-Spiele für unterwegs anbieten wollen. Logitech versucht einen Durchbruch mit seinem G Cloud, einem Gerät, das sich durch seinen radikalen Vorschlag auszeichnet: ausschließlich auf Cloud-Gaming zu setzen.

Im Gegensatz zu ihren Konkurrenten ist die G Cloud keine leistungsstarke Konsole auf Windows 11 oder Linux, denn sie läuft auf Android mit einem Overlay, das dem Gaming gewidmet ist. Um die Spieler zufrieden zu stellen, setzt Logitech auf das Spielen in der Cloud über Dienste wie Game Pass, GeForce Now oder Shadow.

Dadurch kann er ein Produkt anbieten, das deutlich günstiger ist als andere. Aber hat sich die Schweizer Marke nicht selbst verloren, wenn sie zu sehr versucht, sich von anderen abzuheben? Was nützt es, sich eine Android-Konsole zu kaufen, wenn man bereits ein Telefon und einen Controller zu Hause hat? Ist die obligatorische Verbindung nicht ein Widerspruch zum mobilen Spielen? Ist die Konsole einfach nur angenehm zu benutzen? Die Antworten kommen sofort.


PREIS UND VERFÜGBARKEIT
Der Logitech G Cloud ist in Europa seit Mai 2023 auf der offiziellen Website des Herstellers und bei Partnerhändlern erhältlich. In den USA wurde sie 2022 veröffentlicht.

Sie wird zu einem Preis von 359 Euro auf den Markt gebracht. Ein sehr günstiger Preis, wenn man sie mit dem Steam Deck (von 419 Euro bis 679 Euro) und der ROG Ally (799 Euro) vergleicht. Auch wenn diese drei Produkte auf denselben Markt abzielen, darf man nicht vergessen, dass die G Cloud dies mit anderen Waffen tut, da sie im Gegensatz zu den beiden anderen eher einem Tablet als einem PC ähnelt.

EIN SEHR BESCHEIDENES, ABER SELBSTBEWUSSTES DATENBLATT.
Bei dieser Konsole möchte Logitech auf das Cloud-Gaming setzen, daher ist Leistung nicht vorrangig. Die G Cloud hat einen bescheidenen Qualcomm Snapdragon 720G-Prozessor (aus dem Jahr 2019) an Bord, der von 4 GB RAM unterstützt wird. Auf der Speicherseite haben wir 64 GB Speicher, der über microSD erweitert werden kann.
Es verfügt über einen 7-Zoll-IPS-LCD-Bildschirm mit einer Auflösung von 1920 x 1080 Pixeln und einer Bildwiederholungsrate von 60 Hz. Auch hier sind wir bei etwas ziemlich Bescheidenem, aber ausreichend für das, was Logitech anbieten möchte. Nur der Akku ist etwas Besonderes: 6000 mAh. Das reicht laut Hersteller für 12 Stunden Spielzeit. Kurzum, die G Cloud ist alles andere als ein Blitzableiter und steht dazu. Es bleibt abzuwarten, ob dies mit seinen Absichten übereinstimmt.


EIN DESIGN, DAS SICH AUF DEN KOMFORT, NICHT AUF DIE OPTIK KONZENTRIERT.
Die Logitech G Cloud folgt dem klassischen Format einer tragbaren Konsole: ein Bildschirm in der Mitte, der von einem Controller umgeben ist. Dieses Design ist seit Jahrzehnten bei vielen mobilen Geräten beliebt, von der Game and Watch über die Switch bis hin zum Game Gear. Vor kurzem wurde es auch vom Steam Deck und dem ROG Ally übernommen.


Optisch ist der erste Kontakt mit der G Cloud etwas schwierig. Sie verfügt über ein weißes Kunststoffgehäuse mit einigen gelben Akzenten, insbesondere unter den Sticks. Mit seinen Rundungen und Farben wirkt er fast wie ein Spielzeug, die Art von Lern-Tablet, die man für Kinder kauft. Dieser Eindruck wird durch die stark abgerundeten Ecken des Bildschirms noch verstärkt.


Doch wenn man das Gerät in die Hand nimmt, entsteht ein magischer Effekt. Kein Zweifel, die Schweizer Marke hat bemerkenswerte Arbeit in Sachen Komfort geleistet und das Steam Deck, den ROG Ally und die Switch in diesem Segment übertroffen. Der Controller ist sehr angenehm und die Ausbuchtungen sind perfekt durchdacht, um sich der Form der Handflächen anzupassen. Die körnige Textur verstärkt diesen Komfort enorm und es ist ein Vergnügen, ihn stundenlang zu bedienen. Die Tasten sind sehr angenehm und reaktionsschnell, weit entfernt von der Spielzeugoptik, die das Design suggeriert.
Logitech greift bei den Tasten auf ein bewährtes Format zurück: das des Xbox-Controllers mit seinen ABXY-Tasten auf der Vorderseite, den asymmetrischen Sticks und den vier Triggern. Auf der Rückseite hingegen verfügt er über keine Tasten. Wir gehen auf Nummer sicher.

Es ist natürlich möglich, alle Tasten über eine spezielle Schnittstelle neu zu belegen. Anspruchsvolle können auch die Totzone der Sticks einstellen. Das gefällt uns, vor allem bei Spielen, bei denen es auf Präzision ankommt, wie FPS oder Rennspiele.


Zusätzlich zu den Tasten start und select erscheinen zwei weitere auf der Vorderseite. Eine G-Taste (in Gelb), die die X-Taste des Xbox-Controllers ersetzt, sowie eine Home-Taste, mit der Sie zum Hauptmenü zurückkehren können. Praktisch, klassisch, effizient.

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